Gefressen oder gestorben werden

Neulich habe ich einen Hasen erschossen und habe mich danach total unangenehm gefuehlt. Ich habe ihn auch nur erschiessen koennen indem ich mich davon ueberzeugt habe das ich ihn danach esse und dem Ganzen einen Sinn gebe. Doch ich frage mich ob mann toeten ueberhaupt rechtfertigen kann, ich meine nicht nur in seinem eigenen Gewissen? Gibt es nicht immer auch einen Weg drumherum, wie es viele Vegetarier vormachen wenn es zum Beispiel um Essen geht? Was ich interessant finde ist das sich keiner Gedanken macht wenn er im Sommer tausend tote Muecken am Auto kleben hat, aber sobald das Tier etwas groesser wird ist es nicht mehr so normal es zu toeten. Bei einem getoeteten Vogel ist mann schon nicht froehlich, aber das Thema verschwindet bald, passiert halt! Doch wird der Wert eines Lebewesens mit sehr unterschiedlichem Mass gemessen. Warum ist denn der tote Hase weniger Wert als ein totes Reh? Ist der Wert des ueberfahrenen Tieres und die damit verbundenen Schuldgefuehle direkt proportional zum Schaden der am Auto entstanden kann oder ist? Und warum fuehlt mann sich komischer wenn mann einen Hasen ueberfaehrt als wenn mann einen Hasenbraten isst? Irgendwie total verschoben, oder? Wenn mann es mal ganz objektiv und nach dem Nutzen beurteilt, was ja in der Natur der Menschen liegt, woran kann mann denn den Wert eines Lebewesens messen? Den materiellen Wert, also was bringt der Koerper ein wenn mann ihn auf dem freien Markt verkauft? Oder wird die Natur und Umwelt positiv oder negativ davon beeinflusst wenn dieses Lebewesen stirbt? Beides Beurteilungsweisen die ein Tier weitaus wertvoller Messen als den Mensch, oder? Was macht den Menschen denn wertvoller als ein Tier? Die Bibel? Kaum ein geeigneter Massstab da auch durch Menschen geschaffen! Hat der Wert vielleicht etwas damit zu tun wie viele es von der Art gibt, also wie Diamanten oder Gold, die Wertvoller als Salz sind weil es viel mehr davon gibt? Da wuerde der Mensch auch nicht gerade gut abschneiden, oder?

Mann koennte sagen das der Mensch das einzige Lebewesen auf der Welt ist das durch seine Ausrottung einen positiven Effekt bringen wuerde. Der Tod oder die Dezimierung einer Tierart bringt immer ein Ungleichgewicht, doch der Tod der Menschheit wuerde ein Ungleichgewicht beseitigen, oder?

Aber ist das wirklich der Lauf der Dinge, gibt es schaedlich oder nuetzlich ueberhaupt? Ist es nicht alles irgendwie egal wenn mann es auf lange Sicht sieht? Durch den Tod des einen Lebewesens entsteht doch immer auch wieder der Grund fuer neues Leben und das die Zeit keine Rolle spielt zeigt uns doch die Entwicklung der Menschheit, eines Entwickelt sich aus dem anderen und die Menschen sind doch auch nur die Mutation aus der ersten Form des Lebens auf dem Planeten, also einer Alge oder einem anderen Einzeller!?

Aus alledem gibt es fuer mich nur eine Schlussfolgerung, es gibt keine verschiedenen Werte bestimmter Lebewesen! Es gibt nur Leben und das hat keinen Wert. Kann mann sich irgendwie nur schwer vorstellen aber so etwas wie Wert entsteht doch nur im Kopf von Menschen...Da faellt mir nur noch ein: Sein oder nicht Sein ist die Frage! Beides hat fuer ein anderes Lebewesen einen Vorteil und einen Nachteil. Wenn mann tot ist wird mann gefressen, wenn mann lebt frisst und toetet mann selber...

Bis bald

Nils